Schon der Vater aller Ärzte Hippokrates verordnete vor rund 2400 Jahren bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems Rotwein. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass er damit nicht so falsch lag. Allerdings ist das nur ein Aspekt der gesundheitsförderlichen – oder aber gesundheitsschädlichen – Wirkung des Getränks.
Für die positive Wirkung von Rotwein gegen Herz-Kreislaufprobleme sind die Polyphenole zuständig. Jetzt kommt allerdings schon die schlechte Nachricht: Das trifft nur auf Sorten mit einem sehr hohen Gehalt an diesen Stoffen zu und diese sind eher selten. Die Rebsorte Tannat liefert bei traditioneller Verarbeitung – also bei einer drei bis vier Wochen dauernden Gärung mit Schalen und Kernen – die höchsten Konzentrationen des hauptsächlich wirksamen Bestandteils Procyanidin, der der Gruppe der Polyphenolen zuzuordnen ist. Diese traditionelle Verarbeitung findet praktisch nur in den beiden kleinen Anbaugebieten Gers und Nuoro in Frankreich bzw. auf Sardinien statt – der Procyanidin-Gehalt ist dort viermal so hoch wie bei anderen Rebsorten. Bei kurz gekeltertem Tannat aus anderen Anbaugebieten ist wiederum weniger Procyanidin enthalten. Der im Wein enthaltene Alkohol soll die Wirkung der Polyphenole unterstützen: Senkung des schädlichen LDL-Cholesterin-Spiegels bei gleichzeitiger Förderung des positiven HDL-Cholesterin-Spiegels und dadurch die Reduktion des Blutfettspiegels.
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Auf die Menge kommt es an
Auch gegen manche Arten von Krebs soll Rotwein vorbeugend helfen. Dieser Effekt wird vor allem dem Resveratrol zugeschrieben, einem Wirkstoff, der antioxidativ wirkt und freie Radikale bindet. Neben der krebshemmenden Wirkung wird dadurch auch Arterienverkalkung vorgebeugt und die Zellalterung verlangsamt. Außerdem sorgt regelmäßiger moderater Genuss von Rotwein für eine Senkung des Blutdrucks und hemmt in geringem Maße die Blutgerinnung, dadurch wird das Risiko von Thrombosen und Schlaganfällen vermindert. Die Inhaltsstoffe von Wein führen darüber hinaus zu einem Anstieg des Östrogenspiegels, was bei Frauen das Eintreten der Menopause verzögert. Die damit verbundene Entkalkung der Knochen und die Entstehung von Osteoporose wird also ebenfalls verschoben. Zusätzlich zu den genannten Wirkungen regt Wein die Verdauung und die Schilddrüsentätigkeit an.
Wer nun meint, Wein, insbesondere Rotwein, wäre quasi Medizin, liegt leider falsch. Denn Wein enthält Alkohol, der in größeren Mengen alles andere als gesundheitsförderlich ist. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Frauen täglich höchstens 20 g und für Männer maximal 30 g Alkohol pro Tag. Letztere sollten also nicht mehr als zwei Gläser Wein am Tag konsumieren, erstere nur eines, damit die gesundheitsfördernden Aspekte nicht durch die schädliche Wirkung des Alkohol nivelliert werden.
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