Holunderblüten sind für Sirup, Tee und Limonade beliebt. Aber es gibt noch andere Köstlichkeiten, die Holunderblüten als Zutat verwenden. Kennen Sie Hollerküchle? Der Name lässt schon vermuten, dass diese traditionelle Süßspeise aus Süddeutschland stammt. Frittierte Holunderblüten sind der wichtigste Bestandteil.
Holunderblüten ernten und aufbewahren
Die Blütezeit der Holunderbäume und Holundersträucher beginnt meist im Juni und reicht bis in die Sommermonate, kann aber regional und je nach Wetter sehr unterschiedlich sein. Das beste Zeitfenster für die Ernte ist oft sehr kurz. Ernten Sie die Holunderblüten an einem sonnigen und trockenen Tag, wenn die Blüten vollständig geöffnet sind. Durch Regen oder Tau feucht gewordene Blüten können schnell verderben. Schneiden Sie die Blütendolden mit einer Schere oder einem Messer ab und lassen Sie ausreichend Stiel an jeder Dolde. Das ist wichtig für die Küchle, wie wir später noch sehen werden. Achten Sie darauf, nicht zu viele Blüten von einem Strauch zu nehmen, damit noch genug für die Bienen und die Fruchtbildung übrigbleiben. Nach der Ernte werden die Blütendolden vorsichtig ausgeschüttelt, um Insekten oder Schmutz zu entfernen. Waschen unter Wasser ist dagegen keine gute Idee, denn einerseits sind die Blüten wie erwähnt nicht so haltbar, außerdem verlieren sie ihr Aroma. Aus demselben Grund sollten die Blüten möglichst frisch verwendet werden. Alternativ kann man sie auch an einem luftigen und schattigen Ort trocknen. Bewahren Sie die getrockneten Blüten in einem luftdichten Behälter auf.
So werden aus den Holunderblüten Hollerkücherl
Für Holunderküchle aus zwanzig bis dreißig Holunderblütendolden benötigt man 250 g Mehl, zwei Eier, 300 ml Milch (für vegane Hollerküchle einfach eine pflanzliche Milchalternative wählen und die Eier durch etwas mehr Flüssigkeit ersetzen) und eine Prise Salz. Wer mag, kann noch Zucker und/oder Gewürze wie Vanille oder Zimt hinzufügen. Diese Zutaten werden – zunächst ohne die Holunderblüten – zu einem Teig verarbeitet. Nachdem der Teig für etwa 15 Minuten geruht hat, können Sie die Holunderblüten frittieren. Am einfachsten geht das in einer Fritteuse bei 180 °C, alternativ kann man ein geeignetes Öl (zum Beispiel Sonnenblumenöl) auch in einem Topf erhitzen. Um die Temperatur zu prüfen, halten Sie einen Holzlöffel in das Öl. Wenn kleine Bläschen aufsteigen, ist das Öl heiß genug.
Und nun kommt der eigentliche Clou: Die Holunderblüten werden nicht einfach unter den Teig gemischt, sondern die Dolden einzeln in den Teig eingetaucht. Der Teig haftet an den Blüten, und was zu viel ist, lassen Sie abtropfen. Nun geben Sie die von Teig umhüllten Dolden vorsichtig in das heiße Öl. Belassen Sie sie in Fritteuse oder Topf, bis der Teig von allen Seiten goldbraun frittiert ist. Mit einer Schaumkelle angeln Sie dann die Küchle aus dem Öl und lassen sie auf Küchenpapier abtropfen. Die letzte Zutat, die Sie optional verwenden können, ist Puderzucker. Damit werden die frittierten Holunderblüten bestreut – fertig sind die leckeren Hollerküchle. Warm serviert schmecken sie am besten – guten Appetit!
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